Ratgeber: Ausrüstung Wildlifefotografie (Zubehör)

Tarnzelt mit Telezoom

Besonders beim Fotografieren von scheuen Waldbewohnern können gute Kameras und Objektive den Weg zum gewünschten Foto vereinfachen und beschleunigen. In einigen wenigen Fällen kommt es in der Wildtierfotografie auch auf einen wirklich guten Autofokus an, doch in den meisten Fällen führen gute Vorbereitung, Tarnung und Geduld bereits zu herausragenden Ergebnissen. Auch mit einer Einsteigerkamera!

Im dritten Teil meiner Ratgeberreihe zur Wildtierfotografie beschäftigen wir uns daher nicht mit Kameras und Objektiven, sondern mit der ganzen Ausrüstung drum herum, wie Tarnkleidung, Rucksäcke, Stativköpfe, Ferngläser und auch banale, aber notwendige Dinge wie Stühle, Windprüfer und Campingtoiletten.

Natürlich gibt es immer andere Geschmäcker, Meinungen und Bedürfnisse. Dieser Beitrag spiegelt also eher die Ausrüstung nach meinen persönlichen Bedürfnissen, Erfahrungen und finanziellen Möglichkeiten wider. Ich wähle immer nur die, für mich persönlich erforderliche Qualität, niemals zwangsweise die Beste!

Tarnausrüstung in der Wildtierfotografie

Welche Art der Tarnung du wählst, ist weniger eine Glaubensfrage, sondern abhängig von der zu fotografierenden Tierart, der Windcharakteristik vor Ort und der Vegetation.

Hier ein paar beispielhafte Situationen:

  • Der Wind kommt aus mehreren Richtungen (z.B. an warmen Sommertagen oder in einer Schlucht)
    -> In diesem Fall empfiehlt sich die Nutzung eines Tarnzeltes oder zumindest eines Tarnüberwurfs.

  • Der Wind kommt aus Richtung des Fotomotivs und es gibt einige Versteckmöglichkeiten für dich (z.B. am Feldrand oder in einem Busch)
    -> Hier rate ich zu einem Tarnanzug, es könnte je nach Tierart aber auch Kleidung in natürlichen Farben sein.

  • Du möchtest von morgens bis abends ansitzen
    -> In diesem Fall ist ein geräumiges Tarnzelt, meiner Meinung nach unerlässlich. Alternativ könnte man sich vor Ort einen Tarnansitz aus örtlichen Materialien anfertigen oder ein großes Tarnnetz zwischen zwei Bäume spannen (Achtung Windrichtung).

Die richtige Tarnkleidung

Wildlifefotograf in Tarnkleidung

Deine Tarnkleidung muss 3 Dinge erfüllen:

  • Deine typisch menschliche Silhouette verbergen
  • Scharfe Konturen und gerade Linien verwischen
  • Unnatürliche Farben (blaue Jeans, weiße Hautfarbe) verdecken
Die Tarnkleidung sollte möglichst den ganzen Körper bedecken und keine Haut durchscheinen lassen. Eindeutige Körperkonturen können durch abstehende Kunstblätter oder Fäden verdeckt werden.

Das genaue Tarnmuster ist nicht wirklich von Bedeutung, jedoch sollten alle blauen und metallischen Bereiche entfernt oder verdeckt werden.

Tarnanzug

In der Regel reicht ein handelsüblicher Tarnanzug mit Kunstblättern, für um die 40 € völlig aus (für Ansitz, als auch Pirsch). Eine sog. Gillie-Suit bietet eine noch bessere Tarnung, allerdings bleiben die Fäden ständig irgendwo hängen (daher nur für den Ansitz geeignet).

Das sind meine Empfehlungen (bei Amazon):

„normaler“ Tarnanzug (mit Kunstblättern): Zicac 3D Ghillie Tarnanzug

Gillie-Suit (mit Fäden): normani Tarnanzug, Ghillie Suit

Tarnung für Kopf und Gesicht
Gesichtstarnung
Tarnung für Kopf und Gesicht

Leider ist unser helles (europäisches) Gesicht für die Wildtiere ein klares menschliches Erkennungszeichen. Daher ist eine Gesichtstarnung unerlässlich.

Gesichtsmasken empfinde ich persönlich eher als unangenehm, doch die Alternative (Tarnschminke), steht für mich gar nicht zur Debatte…

Diese Gesichtsmaske (Balaclava) nutze ich:
Tagvo Gesichtstarnung

Und für Freunde des Schminkens: Tarnschminke


Kopfbedeckung

Fast alle Tarnanzüge bieten eine Kapuze, die sich wunderbar zur Tarnung der Kopfregion eignet. Praktisch ist hier lediglich eine Cappie, damit die Kapuze die Sicht nicht behindern kann.

Ich benutze dieses einfache Tarncappie: Tarncappie


Selbstschutz vor Jagdunfällen

Besonders wenn du gut getarnt ansitzt, kann der ein oder andere Jäger dich übersehen und du dienst unbeabsichtigt als Kugelfang. Um das zu vermeiden, verwenden Jäger bei gemeinsamen Jagden, orange Mützen oder Jacken. Die Farbe Orange ist für Wildtiere keine Signalfarbe und zerstört deine eigentliche Tarnung nicht.

Für den Winter gibt es praktische Wendemützen, die von der einen Seite „Normalfarben“ sind und von der anderen Orange. Für alle anderen Jahreszeiten würde ich auf eine Cappie in orange mit Asttarn zurückgreifen.

PS: Besonders beim Fotoansitz während der Jagdsaison sollte man den örtlichen Jäger zumindest über den Standort informieren.

Meine Empfehlungen:
Cappie und Wendemütze



Tarnhandschuhe

Auch der Tarnung deiner Hände solltest du genug Aufmerksamkeit widmen. Da die Hände keine unnatürlich geraden Kanten bilden, reicht es bereits aus, dunkle Handschuhe (kein Blauton) anzuziehen. Es dürfen sich natürlich keine Metallzipper oder Reflektoren darauf befinden. Wenn du nichts passendes im Kleiderschrank findest, habe ich hier eine Empfehlung für Winterhandschuhe, sowie reine Tarnhandschuhe.

Winterhandschuhe für die Wildlifefotografie
Winterhandschuhe Durable Liner Pro für Wildlifefotografen und -fotografinnen

Für den Winter nutze ich die „The Heat Company“ Durable Liner Pro. Diese sind sehr robust und griffig und an 3 Fingern mit Touch-fähigem Material versehen, was einem ein vergleichsweise gutes Gefühl für den Auslöser gibt.

Außerdem gibt es für richtig kalte Abenteuer noch 2 weitere Oberhandschuhe, die man darüber anziehen kann. Alle Handschuhe der Marke bieten dazu die Möglichkeit, Wärmepacks in den Handrücken zu schieben.

Hier geht es zu den Handschuhen bei Amazon:
Durable Liner Pro

Größentabelle 6 7 8 9 10 11 12 13
cm 14 - 15,5 16 - 17,5 18 - 19,5 20 - 22 22,5 - 24 24,5 - 26 26,5 - 28 28,5 - 30
Zoll (inch) 5,5 - 6,2 6,3 - 6,9 7 - 7,8 7,9 - 8,8 8,9 - 9,5 9,6 - 10,3 10,4 - 11,1 11,2 - 11,8
So bestimmst du deine Handschuhgröße: Zum Messen deiner Handschuhgröße musst du das Maßband unterhalb der Fingerknochen um dein Handgelenk wickeln (hier ein Beispielfoto zum Messen des Handumfangs).

Ungefütterte Handschuhe für die Wildlifefotografie
Ungefütterte Tarnhandschuhe für Wildlifefotografen und -fotografinnen von Deerhunter

Für Frühling, Sommer und Herbst sind normale Winterhandschuhe meist zu warm. Daher lohnt sich hier die Anschaffung leichter, ungefütteter Handschuhe um deine gut sichtbare Haut zu verdecken.

Vor den ganzen dünnen 3D-Camo-Handschuhen kann ich nur abraten. Sie sind nicht sehr stabil und die abstehenden Kunstblätter behindern beim Fotografieren.

Ich benutze Deerhunter Max 5 Handschuhe. Die sind doppelt so teuer, sind aber robust, bieten eine sehr guten Grip und haben am Zeigefinger und Daumen, Haftflächen zum besseren Bedienen vom Auslöser oder des Touchscreens.

Hier geht es zu den Handschuhen bei Amazon:
Deerhunter Max 5 Tarnhandschuhe

Größentabelle S M L XL XXL
cm 19-20 21-23 24-25 26-28 29
Zoll (inch) 7,5-8 8,5-9 9,5-10 10,5-11 11,5-12
So bestimmst du deine Handschuhgröße: Zum Messen deiner Handschuhgröße musst du das Maßband unterhalb der Fingerknochen um dein Handgelenk wickeln (hier ein Beispielfoto zum Messen des Handumfangs).



Kleines Tarnnetz (Tarnung für Kamera und Stativ)
Fotoansitz im Auto mit Tarnnetz

Beim Ansitz im Tarnanzug ist es sinnvoll auch Kamera und Stativ zu tarnen. Dazu eignet sich ein 2x2m Tarnnetz hervorragend. Es ist wie der Tarnanzug recht leicht und kompakt und kaschiert deine Bewegungen ein bisschen. Das heißt man kann sich auch mal im Gesicht jucken, ohne direkt die Tiere zu verscheuchen.

PS: Das gleiche Netz eignet sich auch sehr gut, um aus dem Auto heraus zu fotografieren.

Ich benutze folgendes Tarnnetz:
Tarnnetz 1m x 1m

Großes Tarnnetz | Günstiger Tarn-Allrounder

Große Tarnnetze sind in erster Linie sehr praktisch um sie zwischen 2 Bäume zu spannen. So hat man einen Bereich, indem man sich (geduckt) frei bewegen kann und ist gut getarnt.

Eine weitere Möglichkeit ist die besonders einfache und effektive Tarnung am Boden. Hier wird es ohne Unterlegplane und ISO-Matte jedoch schnell ungemütlich. Die sollte man sich dann schon in den Rucksack packen.

Ich empfehle eine Größe von mindestens 3x2m: Ninat Tarnnetz 2x3m
oder Tragopan 3x3m Tarnnetz in Eichenlaub

Dazu empfehle ich diese Camping-Plane bei Amazon und falls du noch keine ISO-Matte besitzt würde ich einfach irgendeine im Laden kaufen oder zum Beispiel diese hier nehmen: Faltbare ISO-Matte


Effektiv und einfach | Der Tarnüberwurf
HBN Tarnüberwurf im Einsatz

Der Tarnüberwurf ist quasi die erweiterte Variante aus der Kombination von Tarnanzug und kleinem Tarnnetz. Der Aufbau geht sehr schnell von statten und man ist durchgehend getarnt.

Es gibt eine Hand voll Hersteller, die Tarnüberwurfe anbieten. Alle Überwürfe haben ihre Vor- und Nachteile. Einige sind regenfest, bei manchen ist das Sichtfenster zu klein, rascheln bei Bewegung oder sind zu leicht und wehen im Wind.

Ich habe selbst nicht alle getestet, sondern mich für einen Überwurf der Firma HBN (Han Bouwmeester natuurfotografie) aus den Niederlanden entschieden.

Leider hat HBN aufgegeben und die Produktion eingestellt. Alternativ empfehle ich die Tarnüberwürfe der Firma LensCoat:

Hier findest du Tarnüberwürfe bei Amazon (Achtung, es gibt 2 Größen): LensCoat Tarnüberwurf

Das Tarnzelt | Königsklasse der Ansitzfotografie

Das Ansitzen mit Tarnanzug oder Tarnüberwurf kann kalt, nass und ungemütlich sein. Zudem bieten sie keinerlei Abschirmung gegen Gerüche. Tarnzelte verdecken einen Großteil deines Geruches und das Tier hat im Grunde keine Chance dich zu sehen.

Das wichtigste ist jedoch der Komfort. Man kann sich zwischendurch lang machen, ein Nickerchen halten, ganz gemütlich essen oder sein eigenes Camping-Klo benutzen. Am Ende verlängert das Tarnzelt die Ausdauer des Fotografen und somit die Aussicht auf gute Bilder.

Es gibt einige Tarnzelte auf dem Markt, die alle nach dem gleichen „Wurf“-Prinzip funktionieren. Ich persönlich scheitere schon beim Zusammenbau der Strandmuschel, weshalb ich mich von Anfang an für das teure Tragopan V6+ entschieden hab. Hier wird das Zelt, nachdem man die Beine ausgeklappt hat, wie ein Schirm aufgespannt. Der Zeitaufwand ist ähnlich gering wie beim Wurfzelt, aber der Abbau ist deutlich einfacher (für mich).

Ein weiterer Vorteil der Tragopan-Zelte ist optionales Zubehör, wie Zusatzraum für die Beine mit Zeltboden, Verbindungstunnel, Vordach, Überdach und einige Objektivtunnel. In Deutschland werden die Zelte derzeit nur über augenblicke-einfangen.de vertrieben.

Hier geht´s zum Zelt: Tragopan V6+ bei augenblicke-einfangen.de

PS: Schaue dir auch den Teil über Sitzmöglichkeiten an

Zubehör für das Tarnzelt: Die Campingtoilette (Bivvy Loo) | zusammenfaltbar, stabil und sauber

Campingtoilette (Bivvy Loo)

Beim Fotografieren mit dem Tarnzelt ist es meist sehr wichtig ungesehen hineinzukommen und das Tarnzelt erst wieder zu verlassen, wenn die Tiere verschwunden sind. Selbst wenn man das unbemerkt vom eigentlichen Fotomotiv schafft, so können die Warnrufe von Raben und Eichelhähern alle anderen Tiere für lange Zeit fernhalten.

Wer genug Platz im Tarnzelt hat, kann eine Campingtoilette mitnehmen. Das Tragopan V6 Tarnzelt ermöglicht dies gerade so, man muss aber den Campingstuhl etwas beiseite schieben. Mit angebrachtem Zusatzraum ist auch das jedoch kein Problem.

Die Auswahl an faltbaren Campingtoiletten (in guter Qualität) ist überschaubar. Ich benutze die „Bivvy Loo“. Diese besitzt einen Klappmechanismus mit Stahlstreben und ist sehr gut verarbeitet, robust und gemütlich. Die Tragfähigkeit beträgt 140 kg.

In die Toilette wird eine Tüte mit feuchtigkeitssaugenden Kugeln eingesetzt. Beim Rücktransport ist der „Flüssigabfall“ also eher eine weiche, gelartige Masse, man muss sich daher keine Sorgen machen, dass irgendwas ausläuft oder tropft.

Die Bivvy Loo Camping Toilette wird zwar in einem Tragebeutel geliefert, doch ein Anbringen am Rucksack ist schwierig. Mit 2 Gurten ist es möglich die Toilette vorne am Rucksack zu befestigen. Das Gewicht von 3kg ist aber auch nicht ohne.

Fazit: Für einen langen geplanten Ansitz sehr nützlich, aber für längere Touren ungeeignet.

Hier geht´s zur Bivvy Loo Campingtoilette bei Amazon: Bivvy Loo Camping-Toilette bei Amazon


Tarnung für das Stativbein

Egal ob du zum Ansitzen das Tarnzelt, einen Tarnanzug oder der Tarnüberwurf verwendest, mindestens ein Stativbein guckt vorne heraus und zerstört deine Tarnung. Die gerade Kontur und die oft glänzende Oberfläche können einige Tiere bereits verjagen.

Früher hat man sich die Stative mit Tarnband umwickelt. Das macht unter anderem auch Morten Hilmer so, ich finde das aber weder schön, noch praktisch. Bei mir haben sich die Bänder ständig gelöst.

Inzwischen sind einige Tarnüberzieher für Stative auf dem Markt. Einfach einen der Überzieher über das herausragende Stativbein ziehen, an den Enden festziehen und fertig.

Ich empfehle die Tragopan Stativbeintarnung in normal (Blatttarn) (siehe Foto) oder Ghillie

Wer zusätzlich noch den Stativkopf getarnt haben möchte kann zur Ghosthood Stativbeintarnung greifen.


Sitzmöglichkeiten für den Fotoansitz

Sitzmöglichkeiten für die Ansitzfotografie 1. Stealth Gear Sitzkissen
2. Tragopan Koklass V2
3. Handelsüblicher Dreibeinhocker

Stealth Gear Sitzkissen | Für den bodennahen Ansitz

Das Sitzkissen von Stealth Gear ist sehr gut gepolstert und eignet sich besonders gut für den Ansitz auf dem Boden oder einen Baumstamm gelehnt. Die Rückenlehne ist über Gurte mit dem Sitz verbunden, womit man seinen Rücken durch sein Eigengewicht etwas stabilisiert (aber nicht viel).

Während der Sitzkomfort sehr gut ist, so ist der Transport nicht so einfach, denn es ist sehr voluminös. Es lässt sich in der Mitte einmal zusammenklappen und dann entweder unter dem Rucksack verschnüren oder an der Seite anbringen. Hier geht es zum Stealth Gear Sitzkissen bei Amazon


Tragopan Koklass V2 | extra tiefer Spezial-Campingstuhl für die Ansitzfotografie

Tragopan Ansitzstuhl in der Tasche

Der Tragopan Camping-Stuhl ist besonders tief ausgeführt und an den Gebrauch in Tarnzelten angepasst. Er ist solide verarbeitet und äußerst gemütlich. Das Auf- und Abbauen geht schnell vonstatten.

Ein wirklich tolles Produkt, das mit 66cm jedoch etwas sperrig ist. Immerhin passt er mit in die Tasche von meinem Tarnzelt (Tragopan V6) und ist vergleichsweise günstig.

Hier geht es zum Tragopan Koklass V2 Campingstuhl bei augenblicke-einfangen.de


Dreibeinhocker

Dreibeinhocker sind eine tolle Option, wenn man für nur wenige Stunden ansitzen möchte. Sie lassen sich in die Getränketasche des Rucksacks unterbringen und sich teils recht günstig zu haben. Auf weichem Untergrund (also überall in der Natur) sinken sie jedoch sehr schnell ein.

Ich selbst nutze inzwischen keinen Dreibeinhocker mehr, da stattdessen immer mein Tragopan-Stuhl zum Einsatz kommt. Wer jedoch kompakt unterwegs sein möchte, dem kann ich die Walkstool Hocker empfehlen. Diese sind sehr robust und haben etwas breitere Füße, womit diese Stühle nicht ganz so schnell im Boden versinken. Sie sind in Höhen 45, 55, 65 und 75cm erhältlich.

Hier der Link zu den Hockern bei Amazon: Walkstool Dreibeinhocker


Der Rucksack | Mindshift Gear Rotation

Der Markt der Kamerarucksäcke ist sehr unübersichtlich und eine Kaufentscheidung umso schwerer. Besonderes Augenmerk sollte man zuallererst auf den Tragekomfort setzen. Das Rückteil sollte ordentlich gepolstert sein und eine Durchlüftung bieten. Die Gurte sollten ausreichend Verstellmöglichkeiten bieten und besonders bei Wanderungen ist (für mich) ein Hüftgurt, sowie ein Brustgurt Pflicht. Ansonsten sollte man den Rucksack kaufen, der einem optisch zusagt.

Mindshift Gear Rotation Pro | sehr schneller Zugriff auf das Kameraequipment

Mindshift Gear Rotation 180 Pro

Besonders auf meinen Erkundungstouren in den örtlichen Wäldern, wo ich oft mehr als 6 Stunden unterwegs bin, ist ein guter Kamerarucksack essentiell für mich geworden. Selbst wenn ich nur rudimentäre Fotoausrüstung dabei habe (Kamera mit 2 Objektiven), so erreiche ich mit Proviant und mehreren Wildkameras bereits die 20kg-Marke.

Daher habe ich nach einigen Enttäuschungen (Tamrac, Lowepro) sehr tief in die Tasche gegriffen und den Mindshift Gear 180 Pro Rotation 38l (damals 550 €) gekauft.

Dieser bietet viele Verstellmöglichkeiten, sehr guten Tragekomfort, die Möglichkeit ein Trinksystem unterzubringen (2 Liter Trinkblase), ein integrierter Regenschutz, sowie ein sehr zuverlässiges Schnellzugriffsystem.

Der untere Teil des Rucksacks ist hohl und mit einer Bauchtasche gefüllt, in die man seine Kameraausrüstung oder andere Dinge unterbringen kann. Das Ganze funktioniert sehr gut, mit einem Griff hat man die Magnethalterung gelöst, die Ziehschleife in der Hand und zieht die Bauchtasche nach vorne. Rückwärts geht es genauso einfach.

Sitzmöglichkeiten für die Ansitzfotografie Ich benutze die Bauchtasche ohne die mitgelieferten Unterteilungen. Platz findet hier eine Panasonic G9 mit angesetztem BG, Olympus 12-100 (in Stofftasche) und PanaLeica 100-400 mit angesetzter Sonnenblende oder PanaLeica 200 f2.8 ohne Sonnenblende. Auch eine komplette Makroausrüstung ist kein Problem.
Mein Mindshift Gear Rotation Professional 38 ist zwar noch verfügbar, wurde aber mit einigen kleinen Verbesserungen durch den Rotation Pro 50+ abgelöst. Er besitzt jetzt zusätzlich ein Rolltop für mehr Stauraum nach oben, weitere Verstellmöglichkeiten für das Tragesystem, zusätzliche Magnetverschlüsse in der Rotation-Tasche (zum lautlosen Zugriff) und ein weiteres Fach für eine zusätzliche Trinkblase oder einen Laptop.

Hier geht´s zum MindShift Rotation Pro 50L+ bei Foto Koch oder Amazon

Und die kleinere Version für (Ganz-)Tagestouren: MindShift Rotation 34L bei Amazon


MindShift BackLight Elite 45L | sehr hochwertiger Kamera-Wanderrucksack

Für alle, die sehr große Vollformatobjektive besitzen (ab Sony 200-600) oder auf den Rotationsmechanismus verzichten können, empfehle ich den BackLight Elite 45L.

Er hat ebenfalls eine hervorragendes Tagesystem, viele Einstellung- und Verstaumöglichkeiten. Dazu ist er, wie alle Mindshift-Produkte von herausragender Qualität (zu einem entsprechendem Preis).

Hier geht´s zum MindShift BackLight Elite 45L bei Foto Koch oder bei Amazon

Und die kleinere Version:
MindShift BackLight 36L für (Ganz-)Tagestouren: bei Foto Koch oder bei Amazon


Trinkblase für Rucksäcke mit entsprechendem System

CamelBak 2 Liter Trinkblase

Trinkblasen haben gegenüber Flaschen den Vorteil, dass der Trinkschlauch am Rucksackgurt jederzeit verfügbar ist. Dadurch kann man häufiger, dafür aber kleinere Schlücke trinken. Das hat den Vorteil, dass der Körper immer gut versorgt ist und länger leistungsfähig bleibt.

Bei vielen kleinen Schlücken muss man übrigens auch nicht so oft Wasser lassen und kann somit effektiver mit seinen Wasserreserven umgehen.

Die Systeme sind grundsätzlich sehr sicher, mir ist meine Camelbak Trinkblase in 7 Jahren noch nie ausgelaufen. Das säubern und Trocknen nach der Tour bedarf allerdings ein bisschen mehr Aufwand.

Hier geht es zu der CamelBak 2 Liter Trinkblase bei Amazon.de



Stative, Gimbalköpfe & Co für große Objektive in der Wildtierfotografie

Beim Fotografieren von wilden Tieren dominiert eine Tätigkeit jede andere… Das Warten…

Und damit Wildlife-Fotografinnen und Fotografen die Kamera nicht ständig absetzen müssen und beim hochreißen der Linse das Motiv verschrecken, benutzen wir Stative mit speziellen Stativköpfen, die Kamera und Objektiv stets in der Waage halten.

Das Stativ

Die Auswahl an Stativen auf dem Markt ist riesengroß und sehr vielfältig. Dabei gibt es keine wirklich innovativen Konzepte ohne Vor- und Nachteile. Der Preis sagt in der Regel viel über die Qualität aus, denn kaum ein Stativ unter 200 € ist den schweren Teleobjektiven wirklich gewappnet.

Für die Wildtierfotografie sollte das Stativ robust ausgeführt sein und einen sicheren Stand bieten. Die ganzen kompakten Stative (Reisestative), die sich in die Seitentasche des Rucksacks stecken lassen, eignen sich leider nur bedingt zum Fotoansitz. Lediglich auf Sitzhöhe ausgefahren sind manche Reisestative für leichte Kombinationen (z.B. Panasonic G9 mit 100-400 oder Canon R mit RF 100-400) geeignet.

Dein neues Stativ sollte ohne ausgefahrene Mittelsäule mindestens bis zur Brust, besser bis zur Schulter reichen. Den Rest der Höhe bis zum Auge regelt der Stativkopf. Die ausgefahrene Mittelsäule ist nicht für schwere Teleobjektive geeignet und stört, wenn man das Stativ bodennah aufstellen möchte. Ich habe sie deshalb dauerhaft demontiert.

Der Rest der Produkteigenschaften sind in der Regel Gewohnheit und Geschmackssache. Ob man Dreh- oder Klappverschlüsse verwendet, macht zeitlich gesehen keinen großen Unterschied. Einige mögen das Drehen nicht, die anderen Klemmen sich an den Klappverschlüssen regelmäßig die Finger. Ich persönlich komme mit beiden Verschlussarten gut zurecht.

Auch bei der Neigungsarretierung der einzelnen Stativbeine gibt es verschiedene Ausführungen, doch auch das fällt ganz klar unter Gewöhnungssache.

Wichtig wäre aber, dass die Stativbeine mit Spikes ausgestattet werden können. Auf manchen Böden finden die gummierten Füße nämlich keinen Halt.

Ich persönlich benutze seit einigen Jahren das Rollei Rock Solid Beta und bin damit absolut zufrieden. Inzwischen ist hierzu der Nachfolger erschienen, welchen ich dir mit voller Überzeugung empfehlen kann. Es hat ohne Mittelsäule eine Höhe von max. 147 cm ( plus 20 bis 30cm für Stativkopf und Kamera), wiegt 1,7 kg und hat eine max. Traglast von 25kg. Für mich ist es mit einer Größe von 1,78m perfekt.

Rollei Rock Solid Beta Mark III bei Amazon

Für alle über 1,85m | Rollei Rock Solid Alpha XL Mark II
Für Fotografinnen und Fotografen über 1,85m, die oft im Stehen arbeiten möchten, empfehle ich das Rock Solid Alpha XL Mark II. Es bietet ohne Mittelsäule eine Arbeitshöhe von 1,90m, sowie eine Traglast von max. 65kg bei einem Eigengewicht von 3,2 kg.

Rollei Rock Solid Alpha XL Mark III bei Amazon


Mini-Stativ für Aufnahmen im Liegen

Für Aufnahmen im Liegen benutzen viele Wildtierfotografinnen und -fotografen eine umgebaute Bratpfanne mit Gimbal-Stativkopf. Das mag auf ebenen Flächen funktionieren, aber sobald der Boden etwas schräg ist, rutscht die Pfanne ständig herunter.

Außerdem ist das Fotografieren auf Erhöhungen, wie Baumstämmen oder Felsen damit meist nicht möglich. Abhilfe verschaffen hier Mini-Stative. Diese sind im Gegensatz zu Bratpfannen gut zu transportieren und deutlich vielseitiger.

Leofoto Ranger LS-223CEX mit Nivellierbasis beim Ansitz auf HasenAnsitz auf Hasen mit dem Leofoto LS-223CEX mit Nivellierbasis und Gimbalkopf
Bei den stabilen Mini-Stativen ist die Auswahl allerdings schon deutlich kleiner als bei den Großen. Ich konnte bei meiner Recherche nur 2 Stative (Leofoto LS-223 und Sirui AM223) finden, die ein geringes Packmaß und eine hohe Traglast bieten, sowie das Anbringen von Spikes ermöglichen.

Ich benutze und empfehle das sehr robuste Leofoto LS-223CEX mit integrierter Nivellierbasis. Damit muss ich das Stativ nur grob einstellen und kann mithilfe der Nivellierung (+/- 15°) die Feinjustierung vornehmen.

Das Mini-Stativ hat ein Packmaß von 22cm und wiegt 610g. Die Arbeitshöhe lässt sich zwischen 7,3cm und 31,7cm einstellen und es ist bis 5 kg belastbar. Eine Mittelsäule ist nicht vorhanden.

Das Leofoto Ranger LS-223C ist auch noch ohne Nivellierbasis verfügbar. In dieser Variante ist es bis 10 kg belastbar und die Arbeitshöhe variiert zwischen 5cm und 31cm. Eine Mittelsäule ist optional erhältlich. Die Garantiezeit beträgt 10 Jahre und die Spikes werden mitgeliefert.

Leofoto Ranger LS-223CEX mit Nivellierbasis bei Amazon oder bei Foto-Koch kaufen.

Leofoto Ranger LS-223C ohne Nivellierbasis bei Amazon oder bei Foto-Koch kaufen.


Geniales Hilfsmittel | Nivellier-Kalotte

Neewer Nivellierbasis

Besonders auf unebenen Untergründen oder an Hängen kann es schwierig sein, das Stativ nur mithilfe der Stativbeine auszurichten. Hilfe kann man sich mit einem Kugelkopf verschaffen, doch hier besteht immer die Gefahr, dass die Kombi aus Kamera und schwerem Tele beim Lösen der Arretierung sofort herunter „klatscht“. Außerdem ist die nötige Tragkraft bei Kugelköpfen nur im oberen Preissegment gegeben.

Eine sehr gute Alternative sind Nivellierkalotten. Diese werden zwischen Stativ und Stativkopf geschraubt und erlauben eine einfache und präzise Ausrichtung (meist +/- 15°).

Ich benutze eine günstige Nivellierkalotte von Neewer. Bis jetzt bin ich total zufrieden, allerdings bietet sie nur eine Verstellung von +/- 10°. Dafür ist sie sehr günstig, sehr gut verarbeitet, lässt sich gut mit Handschuhen einstellen und macht beim Verstellen keinerlei Geräusche. Sie hat eine Tragkraft von 12kg und wiegt 300g.

Hier gibt´s den Neewer NW-10 bei Amazon

Die wohl beste Nivellier-Kalotte | Sirui LE-60
Eine sehr hochwertige Alternative, ähnlicher Machart mit 15° Verstellung gibt es von Sirui. Sie trägt bis zu 15 kg Last und hat ein Eigengewicht von 286g.

Sirui LE-60 Nivellierkopf bei Amazon Amazon oder bei Foto-Koch kaufen.


Gimbal | Teleobjektiv immer perfekt ausbalanciert

Der Gimbalkopf, oder im Fachjargon „Affenschaukel“ genannt balanciert die Kombination aus Kamera und Objektiv aus und sorgt dafür, dass man sich beim Fotoansitz entspannt zurücklehnen kann, während die Kamera in der Position verbleibt, in der man sie losgelassen hat.

Für Gimbalköpfe von Gitzo, Benro und Leofoto kann man bis zu 700 € ausgeben. Ich habe persönlich noch nie eine Marken-Affenschaukel besessen und fotografiere seit Jahren mit dem Neewer Heavy Duty. Er bietet eine Tragfähigkeit von 13,6kg, wiegt selbst 1,6 kg und funktioniert einwandfrei. Auch an der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Das gleiche Modell gibt es auch von Andoer und K&F Concept. Gegenüber den oben genannten Anbietern kann man hier 300 bis 400 € sparen.

Bei Neewer und Andoer wurde Anfangs (vor 2019) vermutlich minderwertiges Schmierfett verwendet. Zum Austauschen gibt es im Internet zahlreiche Anleitungen. (unter anderem dieses Video auf Englisch). Ob es das Problem immer noch gibt, kann ich nicht sagen. Ich hatte meins damals gebraucht, mit bereits ausgetauschtem Schmierfett gekauft.

Bei der Version von K&F Concept findet man in den Rezensionen keine Beschwerden dazu, daher empfehle ich auch genau diese Variante: K&F Concept Aluminium Gimbalkopf, Professional Heavy Duty bei Amazon

Non-Plus-Ultra Gimbalkopf | Leofoto PG-1
Natürlich habe ich für meine Leser auch nach hochwertigen Alternativen gesucht und bin bei Leofoto fündig geworden. Dieser Gimbalkopf bietet eine maximale Tragkraft von 25 kg und wiegt selbst nur 1kg.

Leofoto 2-Wege-Neiger PG-1 bei Amazon Amazon oder bei Foto-Koch kaufen.


Weiteres nützliches Zubehör für die Wildlifefotografie

Fernglas

K&F Concept 10x42 Fernglas

Um sich mit der Umgebung vertraut zu machen, Ansitzmöglichkeiten zu finden oder zum Beispiel Dachsbauten ausfindig zu machen, ist das Fernglas ein sehr nützlicher Helfer. Natürlich könnte man dazu auch die Kamera mit Teleobjektiv nutzen, doch das Fernglas ist schneller griffbereit, muss nicht angeschaltet werden und verbraucht keinen Strom. Je nach Fernglas ist das Sucherbild auch deutlich größer.

Es gibt einige Möglichkeiten das Fernglas zu tragen. Entweder mit einem einfachen Umhängeband, speziellen Tragesystemen oder einfach (wie ich) in einer Extra-Seitentasche am Rucksack-Bauchgurt.

Wichtig an einem Fernglas ist (aus meiner Sicht) ein helles Sucherbild, ein weiches Stellrad und kompakte Abmaße, damit es immer ohne Bedenken mitgeführt werden kann. Nach einigen Rumprobieren empfand ich persönlich 10x Vergrößerung am praxistauglichsten für die Naturfotografie. Ferngläser mit Dachkantprisma und einem Austrittglas in der Größe 42mm bieten hier meist den besten Mix aus Kompaktheit und hellem Sucherbild.

Für Ferngläser kann man sehr viel Geld ausgeben. Dabei ist der Schritt von einem 400 € Fernglas zu einem 2000 €-Modell nur im direkten Vergleich sichtbar. Bei den günstigen Gläsern unter 100 € sind die meisten Modelle (trotz guter Rezensionen) richtige Gurken. Ich persönlich nutze jedoch ein 10x42 vom Filterhersteller K&F Concept, welches alle meine Anforderungen (siehe oben) erfüllt und gleichzeitig noch richtig scharf abbildet.

Hier gibt es das günstige, aber ausgezeichnete K&F Concept 10x42 bei Amazon

Olympus 10x42 Pro | No-Brainer in der mittleren Preisklasse
Wer noch ein paar Prozentpunkte mehr Leistung rausholen möchte, sollte sich, dass für seine Preisklasse ebenfalls außerordentlich preiswerte Olympus 10x42 Pro anschauen.

Olympus 10x42 Pro Amazon oder bei Foto-Koch kaufen.


Rotlicht-Kopflampe | Für eine bessere Nachtsicht und das Wohl der Tiere

Wer mit einer hellen LED-Taschenlampe durch den Wald marschiert zerstört nicht nur seine Nachtsicht und sieht außerhalb des Lichtkegels nur Dunkelheit, sondern verscheucht zahlreiche Vögel und Säugetiere von ihren Schlafplätzen.

Dabei gibt es einen einfachen Trick aus der Welt der Jäger: Rotes Licht
Fast allen wilden Tieren fehlen die Rezeptoren, um die Farbe Rot wahrnehmen zu können, daher wird es kaum bis gar nicht wahrgenommen. In jedem Fall löst eine Rotlichtlampe nach meiner Erfahrung keinerlei Fluchtreflexe beim Wild aus.


Hier gibt es weitere Informationen zur Sehfähigkeit unserer heimischen Wildtiere: Artikel bei techspeak.de


Anwendungsmöglichkeiten:

  • Aufbau des Tarnansitzes vor Sonnenaufgang ohne Tiere zu verscheuchen oder zusätzlich auf sich aufmerksam zu machen
  • Unbeschadeter Rückweg von einer Fototour, ohne negativen Einfluss auf die Tierwelt
  • Man kann endlich im Dunkeln den Bioabfall auf den Misthaufen bringen, ohne die Tauben und Fasane von ihren Schlafbäumen zu vertreiben.

Nitecore NU25 Stirnlampe | Rotlicht und LED-Licht
Nitecore NU25 Stirnlampe

Die Nitecore NU25 Stirnlampe besitzt ein helles weißes LED-Licht und eine Rot-Licht-LED. Diese werden nicht wie bei anderen Lampen durchgeklickt, sondern haben beide einen eigenen Schalter.

Die Weiß-LED besitzt 3 Helligkeitstufen, während die Rot-LED 2 Helligkeitsstufen und ein blinkendes Warnlicht (z.B. für Fahrradfahrer) besitzt. Die Lampe ist sehr kompakt und besitzt einen internen, wiederaufladbaren Akku (über USB). Sie lässt sich nach unten Neigen und hält die Position auch zuverlässig. Außerdem ist sie, genau wie die meisten Wildkameras nach IP66[LINK KLICK] gegen Staub und Spritzwasser geschützt.

Die Nitecore NU25 ist sehr leicht und angenehm zu tragen. Das Band lässt sich sehr schnell an die Kopfform anpassen, womit die Lampe auch gerne von meinen Kindern als Spielzeug benutzt wird.

Die Rotlicht-LED ist genau hell genug, um alle anfallenden Arbeiten zu erledigen, oder sich in seiner unmittelbaren Umgebung zu orientieren. Die Weiß-LED hat einen Spot in der Mitte und ist eher auf Weitsicht ausgelegt, eignet sich aber dennoch zum Orientieren in der direkten Umgebung und auch zum Reparieren von Objektiven und Elektrogeräten.

Ich konnte die Lampe noch nicht an ihre Grenzen bringen, aber hier sind, der Vollständigkeit halber noch die Angaben des Herstellers:

Modus Laufzeit (laut Hersteller)
Rotlicht 13 Lumen 7 Stunden
Rotlicht 20 Lumen 6 Stunden
Weißlicht 38 Lumen 8 Stunden
Weißlicht 190 Lumen 5 Stunden
Weißlicht 360 Lumen 30 Minuten


Die Nitecore NU25 ist meiner Meinung nach wie gemacht für Naturfotografen und bekommt meine bedingungslose Empfehlung:

Nitecore NU25 bei Amazon


Arbeitsplane | MindShift Contact Sheet

MindShift Contact Sheet

Das MindShift Contact Sheet, ist trotz seines fancy Namens nichts anderes als eine sehr stabile und leichte Arbeitsplane.

Sie besitzt eine Fläche von 152 x 107cm und eignet sich hervorragend zum Arbeiten auf nassen und dreckigen Untergründen, für ein Picknick, oder als Untergrund für den Oberkörper beim liegenden Ansitz. An jeder Ecke befindet sich außerdem eine Schlaufe zum fixieren auf dem Untergrund.

Wegen dem hohen Preis habe ich lange gezögert und mich nach Alternativen umgeschaut. Man könnte eine Bodenschutzplane auf Größe zuschneiden, allerdings kann man das Material nur falten. Das Contact Sheet kann einfach innerhalb von Sekunden in den Sack gestopft werden.

Ich persönlich nutze das Contact Sheet fast nur zum Einrichten von Wildkameras im Wald und zum Aufnehmen der GPS-Daten mit dem Laptop.

Objektive wechsel ich direkt über meiner Rucksack-Bauchtasche und beim Picknicken reicht mir meist ein Sitzkissen aus. Auch beim liegenden Ansitz habe ich eigentlich immer eine Nässeschutzplane dabei.

Ich will damit sagen, dass man die Arbeitsplane von MindShift als Wildtierfotograf nicht zwingend benötigt und es günstige Alternativen gibt, aber wer eine Arbeitsfläche für unterwegs benötigt, der ist mit dem Contact Sheet, trotz des hohen Preises gut bedient.

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Windprüfer | Eins der wichtigsten Hilfsmittel vor dem Ansitz

Ostermeyer Windprüfer im Einsatz
Wer überhaupt Tiere vor die Kamera bekommen möchte, der sollte immer genau wissen, wie der Wind sich vor Ort verhält. Das kann stellenweise stark von der Hauptwindrichtung abweichen (mehr dazu: Feind oder Freund: Der Wind in der Wildtierfotografie bei waldfoto.de).

Am besten eignen sich eigentlich Seifenblasen, doch hinterlassen diese Gerüche und können auf das Wild sehr fremdartig wirken. Dazu kann das Ganze eine sehr klebrige Angelegenheit werden.

Ich benutze daher sehr gerne die zweitbeste Methode: weißes Pulver aus einer Pumpflasche. Diese gibt es geruchsneutral und nachfüllbar aus dem Jagdbedarf. Es gibt einige Anbieter, die Talkum-Pulver in Drückflaschen anbieten. Das Pumpspray von Ostermeyer ist jedoch sehr gut dosierbar und sauber, kann also bedenkenlos überall in die Tasche gesteckt werden.

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Schutz gegen Zecken | Geruchsneutrales Imprägnierspray

Ostermayer Jagd Zecken- und Mückenschutz
Besonders im Gras und entlang von Wildpfaden sind sehr viele Zecken unterwegs. Für mich gehörten Zecken seit der Kindheit immer dazu, doch nachdem ich Menschen kennen gelernt habe, die stark unter einer Borreliose leiden, habe ich mich entschlossen dem Ganzen etwas mehr vorzubeugen.

Gegen FSME kann man sich beim Hausarzt impfen lassen. Gegen Borreliose gibt es leider noch keine Impfung. Daher imprägniere ich meine Schuhe und meine Hosen mit dem Zecken- und Mückenspray von Ostermeyer. Es reduziert die Anzahl der Zeckenstiche stark bis vollständig.

Auch hier benutze ich ein Spray aus dem Jagdbedarf, da ein normales Kleidungs-Spray gegen Zecken viel zu stark riecht, also nicht für Fotopirsch oder Ansitz in irgendeiner Form geeignet ist.

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Ausrüstung für die Abenteuerpause

Auch wenn ich hier eine Website über Naturfotografie unterhalte, so ist die Fotografie nur ein Teil mehrerer Leidenschaften, die sich im Wald verbinden. Im Grunde geht es (mir persönlich) darum kleine Abenteuer zu erleben und den ganzen Arbeits- und Familienalltag für ein paar Stunden zu vergessen.

Was gibt es da Besseres, als unter dem „Vorwand“ der Fotografie, die Kameraausrüstung, Hängematte, eine Flasche Bier und was Ordentliches zu Essen in den Rucksack zu packen und sich auf Erkundungstour in die Natur zu begeben.

Aber auch wenn man die Kinder in den Wald mitnimmt, so kann man ihre Augen mit einer gemütlichen Hängematte oder einem warmen Essen aus dem Campingkocher schnell zum Leuchten bringen 😊


Hier ein paar Dinge, dich ich auf meinen Touren zu schätzen gelernt habe:



Faltbares Sitzkissen

Härkila Sitzkissen zusammen gefaltet
Mit einem anständigen Sitzkissen kann man überall Pause machen und muss sich keine Gedanken mehr über Nässe, Kälte und Dreck am Allerwertesten machen.

Das Härkila Sitzkissen aus dem Jagdzubehör lässt sich recht kompakt falten, ist gemütlich, abwaschbar und in einem unauffälligen grün gehalten.
Maße auseinander gefaltet ca. 39cm x 29cm und ca. 4mm dick
Maße zusammen gefaltet ca. 19,5cm x 15cm und ca. 16mm dick

Härkila Sitzkissen bei Amazon

Hängematte | Unbezahlbar bei Wanderungen und Erkundungstouren

Eine Hängematte ist natürlich kein Ausrüstungsgegenstand für Wildtierfotografen, doch wenn ich bereits den ganzen Morgen und Vormittag gelaufen bin, ist es eine echte Genugtuung ein kurzes Nickerchen zu halten und die Erkundungstour oder Wanderung anschließend vollkommen ausgeruht wieder fortzusetzen.

Hängematte im Wald
Eine Hängematte ist bereits für unter 30 € erhältlich und lässt sich recht kompakt im Rucksack verstauen. Der Aufbau, als auch Abbau dauert jeweils keine 3 Minuten. Ich benutze diese günstige Hängematte mit Moskitonetz von NatureFun. Sie erfüllt ihren Zweck und hat mich bis jetzt nicht im Stich gelassen.

Packmaße: ca. 27cm x 16cm x 12cm
Gewicht: 780g

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Campingkocher | Optimus Elektra FE Kochsystem

Auf kürzeren Touren, reicht meistens ein Haferriegel oder Ähnliches, um den kleinen Hunger zwischendurch zu stillen. Bei längeren Touren sieht das schon anders aus. Ich persönlich esse in meiner Freizeit auch ungerne Brot, das ist eher was für die Arbeit.

Die Lösung bietet hier ein Camping-Kocher. Innerhalb von 4 Minuten ist ein ganzer Topf Wasser gekocht und ermöglicht die Zubereitung einer Tüte Outdoornahrung und eines Kaffees gleichzeitig.

Natürlich ist es auch möglich Nudeln mit Sauce zu kochen oder Burgerfleisch zu braten, doch dann fällt immer die anschließende Reinigung an. Das ist auf einer Tour meiner Meinung nach unnötig.
Campingkocher: Optimus Elektra FE Kochsystem
Ehrlichgesagt bin ich auf dem Gebiet kein Experte und habe mich damals nach einiger Recherche für einen sehr bekannten Hersteller entschieden. Ich nutze das Set jetzt seit 3 Jahren und bin immer noch absolut begeistert.

Das Optimus Elektra FE Kochsystem kommt mit einem Kochtopf, einer Pfanne (Deckel), Gaskocher, Piezo-Anzünder, Windschutz und Tasche. Zusammengepackt hat das Set eine Größe von 17cm x Ø12cm und wiegt 887g (inkl. Gaskartusche).

Der Brenner selbst ist sehr kompakt und passt in den Hohlraum unterhalb der Gaskartusche mit in den Kochtopf. Das ganze System ist sehr robust und hält wahrscheinlich ein Leben lang.

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Gas-Kartuschen Stützfuß (hält den ganzen Kocher sehr sicher) bei Amazon


Beitrag zuletzt bearbeitet am 30.11.2022

Über den Autor

Sven Caspers Naturfotograf

Geschrieben von Sven Caspers. Naturfotograf, Gießereimeister und Inhaber von waldfoto.de
Weitere Informationen zu waldfoto.de und meiner Person findet Ihr hier: About

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